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Friedensfahrt - Das Ende

Gustav-Adolf „Täve“ Schur schreibt offenen Brief an BDR-Präsident Scharping

Ende des vergangenen Jahres wurde die Friedensfahrt 2007 abgesagt (siehe auch Liste News 2006). Grund dafür war der Rückzug des Hauptsponsors Skoda. Nun wendet sich Gustav-Adolf „Täve“ Schur mit einem offenen Brief an an den Präsidenten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Rudolf Scharping, mit der Bitte, diese Etappenfahrt nicht untergehen zu lassen.

Sehr geehrter Herr Präsident Scharping,

lassen Sie mich diesen Brief – wenn auch schon einige Tage des Jahres 2007 ins Land gingen –, mit den besten Wünschen für Sie und alle Mitglieder des BDR beginnen. Ich verzichte auf die bei solchen Gelegenheiten üblichen Floskeln und beschränke mich darauf, allen Gesundheit zu wünschen, Wichtigeres gibt es aus meiner Sicht nicht!

Ich wende mich an Sie, nachdem sich schon mein Freund Wolfgang Taubmann vor knapp zwei Jahren mit der dringenden Bitte an Sie wandte, sich um die Zukunft der Friedensfahrt zu bemühen. Was zu diesem einst großartigen Rennen zu sagen war, hatte er Ihnen mitgeteilt. Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass die Fahrt jedes Jahr vom Präsidenten der UCI eröffnet worden war, eine Gewohnheit, die außer dieser Fahrt nur für die Weltmeisterschaften galt.

Nun ist die Fahrt 2007 abgesagt worden, und jeder wird verstehen, dass ich mich nicht nur, weil ich sie zwölfmal bestritt und zweimal gewinnen konnte, jetzt zu Wort melde, sondern, vor allem, weil ich mich bereits einmal nach 1990 in einer kritischen Phase engagierte und ein Kuratorium ins Leben rief, das die Fahrt rettete. Die Gefahr scheint mir groß und die Stunde gekommen, alle Freunde des Rennens zu mobilisieren. Sie hatten Wolfgang Taubmann nicht selbst antworten können, vielleicht fehlte dem Briefschreiber Ihres Verbandes damals der Überblick, aber die Behauptung »Schon kurz nach der Wende hat sich der BDR mit seinem Präsidium für den Erhalt und Fortbestand der Friedensfahrt ausgesprochen« war zumindest gewagt. Als noch gewagter empfand ich die Feststellung: »Festhalten müssen wir jedoch, dass die Friedensfahrt eine tschechische Veranstaltung ist.«

Es trifft zu, dass die Funktionen der Veranstalter in den letzten Jahren durch die verschiedensten Umstände einige Male wechselten und die »Privatisierung« der Fahrt Probleme mit sich brachte, aber wenn in Deutschland eine Instanz kompetent und zuständig wäre, sich um das Überleben der Friedensfahrt zu bemühen, wäre es der BDR, und wenn ein renommierter Politiker der BRD mit seiner Autorität in Frage käme, dieses Anliegen zu befördern, wären Sie es. Man mag darüber streiten, ob eine Deutschland-Rundfahrt förderungswürdiger sein sollte als die in der DDR beheimatete Friedensfahrt. Aber wer solche Debatten führen will, sieht sich mit der Tatsache konfrontiert, dass DDR-Rennfahrer 1950 zum ersten Mal an diesem Rennen – damals führte es noch durch Polen und die Tschechoslowakei – teilnahmen und damit im Sport erste Brücken nach Polen schlugen. Mit denen, die damals in der Mannschaft fuhren, habe ich noch manches Rennen bestritten und mir oft von ihnen erzählen lassen, wie diffizil diese Tage für sie waren – die Fahrt führte ziemlich nahe an Auschwitz vorbei. In einer Zeit, da jeder für ein gutes Verhältnis mit Polen plädiert, sollte die Erinnerung daran doch wohl gepflegt werden. Um nicht einen Ihrer Briefschreiber zu motivieren, mir wieder mitzuteilen, der BDR »selbst kann und wird keine Organisation übernehmen. Dies machen wir auch bei anderen Rundfahrten nicht«, appelliere ich an Sie, mir mitzuteilen, welche Möglichkeiten Sie als welterfahrener Mann sehen würden, die Friedensfahrt wieder zu beleben – aus radsportlichen und auch ein wenig aus politischen Gründen. (Um nicht missverstanden zu werden: Die Polen sollten nicht vermuten, dass das 1950 Begonnene 2007 in Deutschland in Vergessenheit geraten ist...)

Mit den besten Wünschen

Ihr Gustav-Adolf Schur



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